Irgendwas fehlt #spreadmindfulness

Hello, ich hoffe, dir geht es gut! 💙

Mein Gefühl ist es, dass sich die meisten mit der aktuellen Situation ganz gut arrangieren konnten, sich eingerichtet haben und auch die positiven Seiten dieser Krise sehen können (sofern sie, wie ich und die meisten in meinem Umfeld, zum privilegierten Teil dieser Gesellschaft gehören). Wir können die freie Zeit nutzen und tun Dinge, die uns gut tun - frei von Erwartungen oder Einflüssen von außen. Gehen mehr raus, werden kreativ, leben gesünder, vertiefen unsere Beziehungen. Auf sich selbst hören. Schöne Sachen machen. Innehalten. Leben genießen. 

Und dennoch habe ich (& nicht nur ich) mehr und mehr das Gefühl, dass irgendetwas fehlt. Ich vermisse all das, was man aktuell nicht machen kann. Ich vermisse es vor allem dann, wenn es mir nicht so gut geht. Ich vermisse es, von Termin zu Termin zu hetzen, weil dazwischen so wenig Platz für Gedanken ist. Ich vermisse es, die Zeit und all die ernsten Fragen zu vergessen, wenn wir den Tag zur Nacht machen. Ich vermisse die unscheinbaren Alltagsmomente, die durch die Dynamik vieler Menschen zu wundervollen, einzigartigen Momenten werden. Mir fehlt es, mich selbst zu vergessen, wenn ich mir zu anstrengend werde. Mir fehlt es, mich selbst zu vergessen, wenn ich eigentlich am meisten auf mich schauen sollte.

Vor genau einem Jahr habe ich meine Abschiedsparty aus Frankfurt gefeiert. Ich habe geliebte Menschen und diese wundervolle Stadt verlassen, die mir nach wie vor unglaublich fehlen, und mich alleine auf eine Radreise begeben. Fast immer alleine unterwegs, viel Zeit zum Nachdenken, Gelegenheiten, all das zu tun, was ich möchte, auf meine Wünsche und Bedürfnisse hören, wenig in Gruppen, viele tiefgründige Gespräche zu zweit, wenig Ablenkung. Ich habe das bewusst gemacht, weil ich eben nicht mehr Dinge im Außen für mein Glück oder Unglück verantwortlich machen wollte. Ich wollte spüren, dass ich mir selbst genug bin. Wollte lernen, von innen heraus Glück und Zufriedenheit zu erschaffen. Einen Sonnenuntergang anschauen, weil er mich berührt und nicht, weil ich das Bild mit jemandem teilen muss, der mir bestätigt, dass das toll ist. Ich wollte mir beweisen, dass ich mich selbst aus Scheiß-Situationen rausholen kann und dass ich aber auch die coolsten Momente alleine kreieren kann.

Auf so einer Reise lernt man das unweigerlich, denn Stille ist ein ganz guter Lehrer. Sie lehrt uns vor allem Achtsamkeit. Doch Achtsamkeit lässt sich nicht einmal erlernen und ist dann immer da. Sie ist lebenslage Arbeit, Übung, Reflektion und Gewohnheit. Und selbst wenn (oder gerade weil?) viele von uns aktuell vielleicht so viel Zeit und Stille wie schon lange nicht mehr haben, gibt es Momente, in denen wir einfach gerne vor uns selbst weglaufen wollen, raus aus der Stille, Zeit und Raum vergessen, ausbrechen, was erleben. Aber ich glaube, dass es genau diese Momente sind, die das größte Wachstumspotenzial bieten. Aus denen wir so viel über uns lernen können, die uns uns selbst näher bringen - wenn wir auf sie hören.

Achtsamkeit heißt, im Hier und Jetzt präsent zu sein - auch, oder gerade im hektischen Alltag. Nur wenn wir lernen, achtsam mit uns und unserer Umwelt umzugehen und auch schwierige Situationen von innen heraus zu meistern, werden wir wachsen. Wir werden mehr Energie haben, mehr Kraft, wir werden ausgeglichener und zufriedener sein und genau das auch in die Welt geben können. Ist es nicht eine schöne Vorstellung, mit sich selbst in jeder Situation klarzukommen und das Vertrauen zu haben, Dinge selbst - und ohne Einflüsse von außen - lösen zu können? Nicht wegrennen, nicht verdrängen sondern annehmen und lernen, damit achtsam und mit sich selbst liebevoll umzugehen?

Der effektivste Weg, um Achtsamkeit zu üben, ist Meditation. Vor allem in geleiteten Achtsamkeits-Meditationen können wir lernen, unsere Gefühle, Gedanken und unseren Körper ohne Wertung wahrzunehmen und innezuhalten. Dabei geht es nicht darum, stundenlang schweigend in einer anderen Sphäre zwischen Räucherstäbchen und unter Naturklängen in perfekter Meditationshaltung auf einem buddha-geweihten Meditationskissen zu sitzen und irgendwelchen esoterischen aggressiv-machenden Stimmen zuzuhören. Es geht einfach darum, wann du willst, wo du willst, wie du willst, kurz innezuhalten, wahrzunehmen, hinzuhören, achtsam zu sein - und dafür reichen schon wenige Minuten am Tag. Die Kunst ist es dann eben, das Gelernte mit in den Alltag zu nehmen. Einer meiner absoluten Lieblingswissenschaftler in diesem Bereich hat dazu Folgendes gesagt: “It’s not enough to change your state of being only when you meditate. It’s not sufficient to just think and feel peace with your eyes closed & then open them and carry on throughout the day in limited, unconscious states of mind and body.” (Also ungefähr so wie Kirchen, die Nächstenliebe predigen und dann tatsächlich in ihren zur Zeit leerstehenden Gebäuden Geflüchtete Menschen aufnehmen, oh warte... #leavenoonebehind). Dr. Joe Dispenza’s Anliegen ist es, mit seiner Arbeit “das Mystische zu entmystifizieren”, indem er die Wirkweise von Meditation neurowissenschaftlich erklärt. Er ist für mich einer der krassesten Dudes in dem Bereich und ich habe mir schon lange gewünscht, einmal einen seiner Kurse mitzumachen. Wenn auch in einem anderen Rahmen, mach ich das aber ab dem 20. April über einen Online-Kurs. Wenn du auch Lust hast, dann melde dich doch über diesen Link auch noch kostenlos an. Es wird vor allem darum gehen, wie wir innere Veränderung bewirken können - ohne auf “Glück” von außen zu warten. Wenn du also wie ich auch das Gefühl hast, dass da noch Wachstumspotenzial ist, würde ich mich freuen, wenn du auch am Start bist. 

Und wenn du denkst, dass gerade irgendetwas fehlt, dann würde ich mich unglaublich freuen, wenn ich dich dabei unterstützen kann, mehr Achtsamkeit in deinen Alltag zu bringen - und zwar mit Hilfe von Meditationen, die wissenschaftlich fundiert sind. Ich darf nämlich 10 Codes verschenken, mit denen man jeweils 1 Monat kostenlosen Zugriff auf alle Meditationen der Meditations-App 7Mind hat. Da ist auf jeden Fall für jeden etwas dabei! Melde dich also gerne bei mir, wenn du einen Code haben möchtest und wenn ich sonst Fragen rund um Achtsamkeit, Meditation und vor allem, wie man damit anfängt, beantworten kann. Ich bin mega happy, wenn ich den ein oder anderen von euch damit in dieser besonderen Zeit unterstützen kann! Meldet euch einfach (first come, first serve ;-)).

Während meiner Radreise war ich sehr streng zu mir, was dieses Thema angeht und habe mich gerade am Anfang selbst dafür gehasst, wenn ich zu viel Kontakt mit anderen Menschen hatte, wenn ich das Handy öfter als nötig angemacht habe, um einer Freundin zu schreiben, an die ich gedacht habe oder um mit meiner Schwester zu telefonieren. Bis ich irgendwann gemerkt habe, dass es darauf gar nicht ankommt. Es kommt darauf an, zu erkennen, warum man das macht. Macht man das aus einem Mangel heraus, weil man gerade Bestätigung braucht oder macht man das aus Fülle heraus, weil man gerade einfach voller Dankbarkeit einem Menschen mitteilen möchte, dass es schön ist, dass es ihn gibt und dass er einem fehlt.

Mit Achtsamkeit können wir also auch erkennen, was “irgendwas fehlt” für uns persönlich gerade bedeutet und dass das nicht zwangsläufig negativ belegt sein muss - je nachdem ob dieses Gefühl aus Mangel oder aus Fülle heraus entsteht.

Morgen geht die Uni los. Und irgendwie auch nicht. Irgendwas fehlt. Vielleicht sind es die Menschen, die aus alltäglichen Momenten kleine Wunder zaubern können.

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